SWCH Teil II

Veröffentlicht am: 25.11.2020

 

Woche 2: Diesmal durfte ich einen Ukulele – Kurs besuchen. Wir haben zusammen Lieder gesungen und durften auch noch Ukulelen ausprobieren, von der Sopranukulele bis zur Barritonukulele. Was was ist? Es ist wie bei Brutto und Netto, das weiss man meistens auch nur für einige Minuten und dann wird es vom Hirn gnadenlos wieder als nutzloses Wissen getilgt.

Auch E-Ukulelen waren dabei und man konnte mit einem Marshall – Tower (ca. 15 cm hoch) die Stadt mit einem Ukulelensolo beschallen, das fand ich cool.

Hier wollte ich euch noch ein Foto von einem Maori Lied hochladen, aber leider kann ich dank Computermagie grad keine Bilder mehr hochladen, that seems to me as being Spanish.

Die Lehrerkneipe bot am Mittag wieder frische Grilladen und Salate und diesmal war auch der Himmel blau. Darum haben wir den Munot besucht. Innen war es angenehm kühl, es hat aber gar keinen Thronsaal oder eine Ritterstube mit Bärenfell und knisterndem Feuer, wie man das als GoT Fan erwarten würde, sondern irgendwie …nichts? Wenigstens hat sich jemand der Kargheit erbarmt und ein einziges Bild aufgehängt. Also die Rampe hoch zum Turm, um die Aussicht zu geniessen und das obligatorische Selfie zu machen. Vor etwa einem Monat ist da ja jemand beim Selfieknipsen von der Zinne gefallen und in der Birke gelandet, aber mir konnte das nicht passieren, hinter mir war nämlich gar keine Birke.

Ich kann die Sommerkurse sehr empfehlen. Nebst der tollen und gelassenen Stimmung kann man sich auch so richtig einlassen auf seinen Kurs. Es ist echt total anders als an einem Mittwochnachmittag während dem Schuljahr, wo man mit dem Kopf schon beim Donnerstagmorgen ist, oder einem Samstag, wo man noch Reste vom Freitagabend im Kopf hat.

Nächstes Jahr, wenn sich Corona bis zu Omikron durch das griechische Alphabet durchgenudelt hat, bin ich mit absolut eventuell ziemlich vielleicht sicherer Wahrscheinlichkeit wieder dabei!


Woche 1: Schon bei der Ankunft am Bahnhof Schaffhausen hält man nach Lehrpersonen ausschau. Sie sind ja leicht zu erkennen, das müsst ihr doch zugeben. Woran? Na, Lehrpersonen haben so etwas friedliches, freundliches, um nicht zu sagen harmloses. So zu sein ist schliesslich unser Beruf. Zudem schleichen alle – zumindest am ersten Morgen – suchend umher, während die Einheimischen schnurstracks ihr Ziel aufsuchen.

Auf jeden Fall reiht man sich bald in die Schar ein hoch in Richtung Kanti. „Wo isch enart de Muno?“, frage ich eine Einheimische, welche in ihrem Garten die Rosen schneidet. Vielleicht war es auch gar nicht ihr Garten sondern sie hat grad Rosen geklaut. Jedenfalls macht sie mir deutlich, dass man das T am Schluss mit ausspricht. Für einen Thurgauer nicht selbstverständlich, schliesslich ist man ja in den Westen gefahren…?

Schon was gelernt, dabei hat der Kurs noch gar nicht begonnen. Weil die Kanti extrem gross ist und verschiedene architektonische Stile von Barock bis Gefängnis den Bau geprägt zu haben scheinen, sind diverse Kantilernpersonen an den Knotenpunkten stationiert, welche verwirrt dreinblickende Lehrpersonen zum richtigen Zimmer geleiten. Dabei muss man so komplizierte Fragen beantworten wie, in welchem Zimmer denn der Kurs ist, oder welches die Kursnummer ist, oder wie der Kurs überhaupt heisst. Gar nicht so einfach! Drei Kantilernpersonen später war ich dann im richtigen Zimmer.

Die Kurse sind echt spannend und wenn man sich raus auf das WC schleicht, kann man im Gang Lacher und Instrumentengeräusche vernehmen. Heute haben wir die sechs Denkmuster studiert und deuten gelernt. Die heissen AKV, AVK und einfach alles, was man aus diesen drei Buchstaben kombinieren kann, bis hin zu KVA, was ich irgendwie lustig fand, und wenn ihr es nicht lustig findet, dann vergesst einfach die letzen 104 Buchstaben.

Mein Kurs war ziemlich lehrreich und auch sehr streng, weil man auch noch Hausaufgaben erhielt. Aber es heisst ja Schaffhausen und nicht Nachdemkursaufderfaulenhautlieghausen.

Leider entfällt das gesamte Rahmenprogramm, doch die Bachbeiz weiss das echt prima zu kompensieren. Die sind super organisiert und braten am Mittag echt leckere Schnitzel und Grillkäse. Sogar ein eigenes Logo haben sie sich designed! Hut ab! Oder Hut auf – am besten einen Regenhut, obwohl ich einen Schnipsel blauen Himmel fotografieren konnte.

Auf jeden Fall habe ich mir geschworen, nächstes Jahr wieder SWCH – Kurse zu buchen, ich fand es echt toll!

In diesem Sinne herzliche Grüsse aus Schaffhausen,
und allen schöne Ferien, Kurse oder Schulzimmer – ufruumete,

Fabian

Eilmeldung: Die Stadt Schaffhausen plant, rund um den Munot einen Birkenwald an zu legen, um Influencer besser bei der Arbeit zu schützen.

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