SWCH Bericht aus Luzern

Veröffentlicht am: 21.07.2022

Wieder sind Sommerferien, wieder sind Sommerkurse. Diesmal in Luzern. Ich sitze aber nicht im Kurs sondern grad in der Badi und möchte damit unverblümt zugeben, dass ein Sommerkurs auch Ferienfeeling versprühen kann. Mein Kurs heisst – oder besser hiess – „Lasercutten in der Schule“ und man kann präzise Dinge aus Holz, Karton und diesem Glas schneiden, das nicht wirklich Glas ist und man überall seit der Coronazeit an den Kassen sieht, so dass man mit der kassierenden Person jeweils daran vorbeireden muss, um sich zu verstehen.

Nach dem Kurs trifft man sich in der Treffbar, die sich mit so einem Namen einreihen darf in alle anderen Bars mit Bar im Namen, Z.B. Wunderbar oder Barcode. Immer wieder gut. Zur Eröffnung spielte das Komikerduo ohne Rolf. Oh Gott, was haben sie mit Rolf gemacht, war mein erster Gedanke. Hoffentlich gehts ihm gut. Paradoxerweise habe ich die Show von ohne Rolf mit Rolf geschaut, dem Kursleiter aus der Rhythmik – Gruppe.

Am Abend stellte ich dann fest, dass ich zu alt bin für eine Jugendherberge. Im Zimmer mit Schnarchbert und Husthans, mit offenem Fenster zur Hauptstrasse, es gibt bestimmt ruhigere Orte in Luzern. Am nächsten Morgen machte ich mich auf zur Klappenbrücke. Klappenbrücke hat mir mein geliebtes Autocorrect so reinkorrigiert. Was ist eine Klappenbrücke? autocorrect Soll mir Lieber Mal Automatisch Meine Mangelhafte grossschreibung Verbessern.

Die Kapellbrücke natürlich! Dort hat es ein Bänkli. Hach, ein schöner Ort, sein Müesli zu essen und eine Morgenzigarette zu rauchen. Hey war ein Scherz! Das würde ich doch nie tun, am Morgen ein Müesli essen!

Weiter ging’s zum Kurs. Dieses Jahr ging die Zeit viel schneller vorbei als beim eher theorielastigen Kurs letztes Jahr, weil man sich im eigenen Tempo mit seinen Projekten auseinandersetzen konnte. Z.B. eine Sonnenbrille mit Initialen für Andrea, deren Nachname mir entfallen ist. Ich glaube, etwas mit T.

Am zweiten Abend habe ich mich für einen SUP Kurs angemeldet. Witzig war, dass einige mich für den Tourguide hielten, weil ich zu Beginn Thurgauer (Tourgauer?) Öpfelringli verteilt hatte. Auf dem Luzernersee Vierwaldstättersee war es nicht ganz so entspannend wie erwartet, da dauernd streng dreinblickende Motorbootfahrer an einem vorbeifahren müssen, die es anscheinend alle voll pressant haben. Es ist bestimmt nicht leicht als Motorbootfahrer, wenn man dauernd ganz schnell irgendwo hin muss, statt sich auf dem See zu entspannen. Wenn man einen Song auf dem SUP hören will, also dann… ihr könnt das ganz gut zuhause nachmachen: Stellt auf eurem Handy euren Lieblingssong ein, legt euch hin und sagt dann einer Kollegin, dass sie euch abwechselnd ins linke und ins rechte Ohr „Brrrööööpöpöpröpöp“ und „Wrooooooooomwromwrom“ rufen soll, etwa so hat es sich angehört damals, auf besagtem See. Beispiel Bob Marley: „No worries (tüdeldüdüüdü), about Brrrööööpöpöpröpöp (tüdeldüdüüdü), cause every little thing, s‘gonna be Wrooooooooomwromwrom…“

Am Mittwoch sind wir zur Firma „Al Cut“ gegangen, die, wie der Name schon sagt, alles schneidet. Alles wird cut. Also auch Karbon, Stein, Eisen und Aluminium, und das mit Maschinen, die grösser sind als euer Gruppenraum, wenn ihr denn überhaupt einen habt, ich hatte bis letztes Jahr auch keinen.

Am Abend fing es dann an zu regnen und stürmen. Da ich zu der Zeit im schalldichten KKL auf einer Führung war habe ich das gar nicht richtig mitgekriegt. Übrigens lässt sich der eine grosse Saal, ich glaube der hiess „Luzernersaal“ (dabei gäb‘s doch auch bei Saalen gar lustige kreative Wortspiele. Saalär, Saalsa, Saaltimbocca, Tomatensaalat, Hinderschisaalto, Saalamisandwich und Ovalsaal in Anlehnung an den Kreissaal uvm.) in alles mögliche verwandeln. Dort kann man Sport machen, Filme schauen, tanzen, essen und laute Musik machen. Also ein bisschen so wie in meiner Stube.

Und wieder bleibt mir nur zu sagen, liebe Kolleginnen und 3.4% Kollegen, swch Kurse sind einfach ein Brüller und ihr solltet euch alle anmelden, wenn sie nächsten Sommer in St. Gallen stattfinden. Man sieht sich, wahrscheinlich in der Belehrbar!

Nachtrag: Als zwei Damen sich stritten und ich fragte, ob man sich denn kennt kam die Antwort „Ja, wir haben zusammen gejodelt.“ Kann man sich eine schweizerischere Antwort vorstellen…? Höchstens noch „Wir haben zusammen gejodelt nach dem Fondueplausch des Schwingervereins Sägelisegg auf dem Pilatus als der Alpenfirn sich rötete“. Oder so.

 

 

 

 

 

 

 

LUeP