Frau Holle schüttelt kräftig ihre Decken!

Veröffentlicht am: 12.01.2019

 

Tief verschneit waren an diesem Mittwochabend Bäume, Häuser und Wege. Der frisch gefallene Schnee verzauberte die Landschaft. Schneesterne wurden aus Mänteln geschüttelt und Schuhe mit einem kräftigen Stampfen vom Schnee befreit.

Mit wenigen Attributen war es der Märchenerzählerin Rahel Ilg gelungen, eine stimmungsvolle und passende Atmosphäre zu gestalten. Rahel Ilg entführte die Frauen zuerst in baltische und polnische Gefilde und erzählte Märchen aus eher unbekannten Gegenden. Sie unterstrich ihre Märchen passend und sparsam mit Gesten und einer angenehmen Modulation. Damit liess sie auch Freiheit für eigene innere Bilder. Versunken, andächtig, zuweilen schmunzelnd oder auch gespannt folgten die Frauen den Worten der Märchenerzählerin. Kurze Klarinettenstücke zwischen den einzelnen Märchen lockerten auf und liessen die Bilder nachklingen. Rahel Ilg wählte bewusst winterliche Märchen aus Ost und West. Immer wieder tauchten bekannte Motive auf. Einmal mehr wurde den Zuhörerinnen die universelle Sprache der Märchen bewusst.

Nicht nur die Brüder Grimm überlieferten das Märchen von Frau Holle. Eine ganz neue und interessante Interpretation lieferte eine zweite, hierzulande völlig unbekannte Version. Nacheinander erzählt, fielen Gemeinsamkeiten wie Unterschiede sofort auf. War Frau Holle in der einen Interpretation ausserordentlich schön, so war sie in der grimmschen Version eher hässlich. Rahel Ilg wies darauf hin, dass sich auch die Überlieferungen „unserer“ Frau Holle stark unterscheiden.

„Märchen erzählen kann man lernen“, meinte Rahel Ilg zum Abschluss. Wichtig seien für sie Bilder. Diese bildeten den roten Faden beim Erzählen.  Rahel Ilg hat die Ausbildung zur Märchenerzählerin sowie Weiterbildungen auf diesem Gebiet absolviert.

Die TUK-Frauen danken der TKK und insbesondere Tanja Kroha für den bereichernden Abend.

 

 

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